Falsch getankt: Diesel statt Benzin – was tun?

Schnell ist es passiert und verheerend sind die Folgen. Darum: Augen auf beim Tanken. Eine Verwechslung der Treibstoffe kann ein teures Nachspiel haben.

Was tun, wenn falsch getankt wurde?

Wird während oder unmittelbar nach dem Tanken bemerkt, dass der falsche Treibstoff verwendet wurde, darf der Motor auf keinen Fall gestartet werden. Das Fahrzeug muss manuell von der Zapfsäule weggerollt, der Tank von einem Fachmann ausgepumpt und das gesamte Einspritzsystem inklusive des Tanks gereinigt oder sogar ausgetauscht werden.

Wird das Malheur erst während der Fahrt durch ein «Nageln» und Stocken des Motors, Rauchbildung oder durch Aufleuchten der Motorenlampe festgestellt, gilt es unverzüglich anzuhalten und das Fahrzeug auszuschalten. Der Motor darf auch nach einem Stillstand nicht wieder angelassen werden. Ältere Dieselfahrzeuge mit Wirbel- oder Vorkammereinspritzung halten zwar kleine Mengen Benzin aus. Wenn der Tank aber fälschlicherweise ausschliesslich mit Benzin gefüllt wurde, sind die Strapazen für den Motor in der Regel zu gross.

Auch im umgekehrten Fall gelten dieselben Massnahmen. Auch wenn dies aufgrund der Grösse der Einfüllstutzen bei neueren Fahrzeugen in der Praxis kaum möglich ist. Geringste Mengen Diesel können in einem Benzinmotor Filter, Ventile und Düsen «verschmieren» und dem Motor auf diese Weise erheblichen Schaden anrichten, sobald er in Betrieb ist.

Das Bittere an der ganzen Sache ist, dass für die entstandenen Schäden und Kosten keine Versicherung aufkommt. Es lohnt sich also, auch beim Tanken den Kopf bei der Sache zu haben und sich nicht von Werbebildschirmen und Beschriftungen ablenken zu lassen. Bei einem fremden Fahrzeug besser doppelt nachfragen, ob es ein Diesel oder Benziner ist. Ein Blick in den Fahrzeugausweis hilft auch. Im Zweifelfalls hilft ein Autofit-Garagist in der Nähe gerne weiter.

Falsch tanken passiert täglich an Schweizer Tankstellen

5’000 Falschtankungen geschehen in der Schweiz gemäss TCS pro Jahr. In 90 Prozent der Fälle wird anstelle von Diesel Benzin getankt. Zum Glück ist der Diesel-Zapfhahn etwas breiter gebaut, so passiert es seltener, dass Diesel in den Benzintank gelangt. Auch ist die schwarze Kennzeichnung an der Säule etwas auffälliger. Jedoch passen Benzin-Zapfhähne in die Diesel-Einfüllstutzen. Somit kann es passieren, dass Benzin in den Dieseltank gelangt.